Vor 55 Jahren: Niederschlagung des „Prager Frühlings“

Vor 55 Jahren: Niederschlagung des „Prager Frühlings“

von Julian Staratschek -
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🗞️ 🪧 Die Reformen

  • Anfang 1968 wurde Alexander Dubček Chef der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (ČSSR). Die ČSSR war Teil des sog. Ostblocks und stand unter direkter Einflussnahme der Sowjetunion (UdSSR).

  • Dubček schob Reformen an: Er hob die Presse- und Kulturzensur auf, gewährte Rede-, Versammlungs- und Reisefreiheit, stärkte die Rechte des Parlamentes und die staatliche Unabhängigkeit von Unternehmen.

  • Besonders junge Menschen begeisterten die Reformen des „Prager Frühlings“. Sie hofften, dem Einfluss der UdSSR zu entkommen.

🚫 ⚡️ Die Reaktion

  • Die UdSSR lehnte die Reformen ab: Sie sah die Einheit des Ostblocks in Gefahr.

  • Im Juli 1968 schickten die UdSSR, Bulgarien, Ungarn, Polen und die DDR den „Warschauer Brief“ an die ČSSR. Darin forderten sie eine Kurskorrektur.

  • In der Nacht vom 20. auf den 21.08.1968 rollten schließlich Panzer des Warschauer Paktes auf Prag zu. Trotz friedlicher Proteste vor Ort schlugen die rund 400.000 Soldaten Versammlungen brutal nieder. Mindestens 100 Menschen starben. Mehrere Hundert wurden verletzt.

🔙 Die Folgen

  • Dubček wurde nach Moskau entführt und gezwungen, dem Ende der Reformen sowie der Stationierung sowjetischer Truppen in der ČSSR zuzustimmen.

  • Mit der „Breschnew-Doktrin“ beanspruchte die UdSSR fortan, in Länder das Warschauer Paktes einzumarschieren, sollten diese den Sozialismus gefährden.

  • Erst 1989/1990 endete die kommunistische Herrschaft in der ČSSR. Am 1. Januar 1993 wurde der Staat in die Tschechische Republik und die Slowakische Republik geteilt.

➡️ Mehr über den „Prager Frühling“ erfährt man im Dossier:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1994