1. Die Welle, Morton Rhue, Ravensburger Verlag, 192 Seiten
2. Wie entsteht Faschismus? Der Roman basierend auf wahren Begebenheiten, erzählt von einer Schulklasse im kalifornischen Palo Alto, die durch ein aus dem Ruder gelaufenes Experiment ihres Lehrers versteht, was es heißt, seine persönlichen Rechte unter die eines Führers zu stellen. Die Welle beschreibt gegenwartsbezogen, wie leicht man sich manipulieren lässt, um Teil einer Gemeinschaft zu werden.
3. Textauszug: "Bei uns in Amerika wäre so etwas nicht passiert“, sagt Brian überzeugt. „Ganz bestimmt nicht.“ Immer noch melden sich Schüler zu Wort. Da ertönt die Glocke zum Ende des Unterrichts. 16 „Wir sprechen in der nächsten Stunde weiter darüber“, sagt Ben Ross. Nachdenklich sieht er zu, wie die Jugendlichen ihre Sachen zusammenpacken und hinausgehen. Er ist unzufrieden mit der Stunde. Er hätte die Fragen der Mädchen und Jungen gern ausführlicher beantwortet. Er hätte ihnen gern besser erklärt, was Menschen dazu bringt, bei so etwas mitzumachen. Und warum die Menschen nicht fragen, ob das alles in Ordnung ist. Wieso die eigene Sicherheit bei so vielen mehr zählt als die Mitmenschen."
4. ,,Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen", sagte Albert Einstein. Vor etwa einem Jahr bekam ich das Angebot, in dem Theaterstück die Welle mitzuspielen. Das Stück sollte auf diesem Zitat aufbauen. Wir führten es erst vor kurzem in Zürich für Schulklassen, aber auch vor offenem Publikum vor, um zu veranschaulichen, dass sich eine vermeintlich wahre Ideologie leicht verbreiten lässt. Ich habe selbst eine zu einfach zu begeisternde Schülerin gespielt, was mir gezeigt hat, dass das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe in jedem von uns steckt. Dass wir dabei die Gefühle und Rechte anderer aus dem Blick verlieren, ist leider ein häufig folgendes Randphänomen, das wir niemals unterschätzen sollten.